Die USA bezahlen keine Beiträge mehr an die Weltgesundheitsorganisation WHO. Das hat US-Präsident Donald Trump am Dienstagabend (Ortszeit) angekündigt. Dies ist mitten in der Coronakrise ein dramatischer Schritt.
Die WHO habe im Zuge der Coronavirus-Pandemie bei der Erfüllung ihrer „grundlegenden Pflicht“ versagt und müsse zur Rechenschaft gezogen werden, sagte Trump. Ihm zufolge hätte der Ausbruch des Virus an seinem Ausgangsort in China eingedämmt werden können, wenn die WHO ihre Arbeit besser gemacht hätte. Seine Regierung soll nun prüfen, welche Rolle die WHO bei der „schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus“ gespielt habe. Trump kritisierte insbesondere, dass die WHO sich gegen Einreisesperren aus China ausgesprochen hatte.
UN-Generalsekretär Antonio Guterres kritisiert die Einstellung der Finanzhilfen der USA an die WHO. Er sagte: „Es ist nicht die Zeit, die Ressourcen für die WHO oder einer anderen humanitären Organisation im Kampf gegen das Virus zu reduzieren.“ Weiter sagte er: „Jetzt ist die Zeit die internationale Gemeinschaft gekommen, solidarisch zusammenzuarbeiten, um dieses Virus und seine niederschmetternden Folgen zu stoppen.“
Die WHO selbst hatte die Vorwürfe und Drohungen des republikanischen US-Präsidenten schon letzte Woche mit einem dramatischen Appell gekontert. Nur Einigkeit helfe, „wenn man nicht noch viel mehr Leichensäcke“ riskieren wolle, so WHO-Chef Tedros Gehebreyesus.
Die USA zahlen rund 116 Millionen Euro für die Jahre 2020 und 2021. Sie sind die größten Zahler. Doch Trump spricht von bis zu 500 Millionen Dollar im Jahr.