In Frankreich tritt heute (01.09.) die umstrittene Rentenreform von Staatspräsident Emmanuel Macron in Kraft. Große Kundgebungen zum Start der Reform, mit der das Eintrittsalter in die Rente von 62 Jahren auf 64 Jahren steigen wird, sind nicht angekündigt worden.

Der französische Arbeitsminister Oliver Dussopt besucht im Rahmen des Starts der Reform ein Regionalbüro der Rentenversicherung im elsässischen Mulhouse.

Die Gewerkschaften hatten in den vergangenen Monaten gegen die Reform protestiert. Die Kundgebungen schlugen teils zu Gewalt um, nachdem die Regierung die Reform nach einer turbulenten Debatte ohne Abstimmung durch Parlament gedrückt hatte. Am Ende war sich das Präsidentenlager nicht gewesen, ob auch die anderen Parteien diese Reform unterstützen werden. Daher unternahm man diesen Schritt. Begleitet wurden die Proteste durch Streiks bei der französischen Bahn und an den Flughäfen. Wochenlang wurde sogar der Müll in der französischen Hauptstadt Paris nicht weggebracht.

Präsident Macron hatte das sensible Thema Rente eigentlich schon vor Ende seiner ersten Amtszeit gehoben. Doch wegen der Corona-Pandemie wurde diese Reform dann verschoben. Im Wahlkampf 2022 kündigte er dann einen zweiten Anlauf an.

In Frankreich arbeiten viele Menschen bereits über das 62. Lebensjahr hinaus, wenn sie mit Erreichen der Altersgrenze noch nicht lange genug für eine abschlagsfreie Rente eingezahlt hatten.

Quelle: ZDFheute