Beim Eritrea-Kulturfestival in der schwedischen Hauptstadt Stockholm sind bei gewalttätigen Ausschreitungen mehr als 50 Menschen verletzt worden, darunter mindestens acht Menschen schwer. Schwedische Medien berichteten von etwa 1.000 Gegendemonstranten, die sich gestern (03.08.) im Norden der Stadt versammelt haben und auf die Polizisten Steine geworfen haben.
Aufnahmen haben Brände auf dem Festivalgelände sowie angezündete und zerstörte Fahrzeuge gezeigt. Zu sehen waren auch Männer die mit Stöcken bewaffnet waren. Augenzeugen und Reporter vor Ort haben von chaotischen Szenen und Schlägereien gesprochen.
Rund 180 Menschen sind nach Polizeiangaben festgesetzt worden. Eine Person wurde wegen Verdachts auf Brandstiftung festgenommen. Bis zum frühen Abend zählte die Polizei insgesamt 52 Personen mit unterschiedlich schweren Verletzungen. Die Region Stockholm sprach von 15 Menschen, die ins Krankenhaus mussten. Auch Polizisten wurden verletzt, sagte ein Polizeisprecher dem Fernsehsender SVT. Ermittlungen wegen gewalttätiger Ausschreitungen, Brandstiftung und schwerer Sabotage der Einsatzkräfte wurden aufgenommen.
Das Festival wird seit Jahren auf einer Wiese im Norden von Stockholm veranstaltet. Unmittelbar neben dem Gelände hat es eine Zusammenkunft gegeben, wo die Ausschreitungen begonnen haben sollen. Wie die Zeitung „Dagens Nyheter“ berichtete, stand das Festival in der Vergangenheit wegen der Einladung von Gästen in der Kritik, die die politische Führung in Eritrea unterstützen.
Das afrikanische Land Eritrea ist weitgehend international abgeschottet. Seit einer in einem jahrzehntelangen Krieg erkämpften von Äthiopien vor 30 Jahren regiert Präsident Isayas Afewerki in einer Ein-Parteien-Diktatur das Land im Nordosten von Afrika.
Quelle: ZDFheute