Die deutsche Hilfsorganisation Sea-Eye hat bei der Polizei Strafanzeige gegen die AfD-Politiker Georg Pazderski erstattet. Der Anlass sei eine Mitteilung des Politikers auf Facebook, teilte die Organisation mit.

Der Berliner AfD-Politiker hatte dabei angedeutet, dass die Besatzung des Rettungsschiffes Alan Kurdi“ eine Mitverantwortung für den Tod der Terroropfer von Nizza trage. Er verbreite „die Unwahrheit, um die Trauer und Betroffenheit der Menschen zu missbrauchen und sie gegen Seenotretter aufzuhetzen“ erklärte der Vorsitzende von Sea-Eye, Gorden Isler. Auf Facebook hat sich der AfD-Politiker sich auf angebliche Recherchen bezogen und ein Bild mit der Schlagzeile „Deutsche Alan Kurdi brachte Nizza-Attentäter nach Europa“ veröffentlicht, ohne genaueren Quellen anzugeben.

Der Attentäter von Nizza, der am Donnerstag (29.10) in der Basilika Notre-Dame drei Menschen tötete, sei nicht an Bord dieses Schiffes gewesen, erklärte Sea-Eye. Seit der Erklärung Pazderskis auf Facebook erreichen den Verein viele Anschuldigungen, Beleidigungen und schwere Vorwürfe. Der Vorstand der Organisation kritisierte: „Hier versucht ein Rechtspopulist auf schändliche Weise, das Leid der Opfer und deren Angehörige sowie die Betroffenheit der Menschen für seine eigene politische Agenda auszunutzen.“ Isler forderte: „Diese Attacke muss Konsequenzen haben“.

Seit ihrer Gründung, im Jahr 2015, hat Sea-Eye über 15.000 Menschenleben gerettet. Die Organisation stehe für das Leben, für die Menschenrechte und für ziviles Engagement.

Quelle: n-tv.de