Der langjährige NDR-Journalist Rolf Seelmann-Eggebert ist am Freitag (22.08.) im Alter von 88 Jahren gestorben. Das teilte der NDR mit. Schon seit 1956 war er nach seinem Soziologie-Studium zum NDR nach Hannover gekommen und arbeitete dort über 60 Jahre hinweg für den Sender.

Rolf Seelmann-Eggebert hat unser Programm entscheidend geprägt – als Adelsexperte, aber auch in vielen anderen Bereichen„, sagte NDR-Intendant Joachim Knuth. „Über sechs Jahrzehnte hinweg machte er für den NDR Reportagen und Dokumentationen, war Moderator und Kommentator. Ob er aus Krisengebieten berichtete, die ungleiche Verteilung des globalen Reichtums thematisierte oder royale Großereignisse begleitete – immer überzeugte er die Zuschauerinnen und Zuschauer durch seine profunde Sachkenntnis und seinen taktvollen Umgang mit Themen und Menschen. Rolf Seelmann-Eggebert war ein vorbildlicher Journalist. Der NDR hat ihm viel zu verdanken.

Im Jahr 1964 wurde Seelmann-Eggebert Leiter der Reportageabteilung des NDR, ehe er dann ab 1968 dann Hörfunk-Korrespondent für Westafrika. Danach war er bis 1976 Fernsehkorrespondent für Afrika. Die Leitung des ARD-Studios London übernahm er gleich zweimal, einmal von 1978 bis 1981 und einmal von 1994 bis 1996. Seelmann-Eggebert war zwischenzeitlich auch Programmdirektor des NDR und wurde dann im Jahr 1996 zum Chefkorrespondent. In dieser Funktion baute er unter anderem die „One World Group of Broadcasters“ auf, was ein internationaler Verband von Fernsehsendern für Programminitiativen zu Gunsten der Länder Afrikas, Asiens und Südamerikas ist.

Im Jahr 2002 ging Rolf Seelmann-Eggebert in den Ruhestand, blieb aber vor der Kamera aktiv. Er machte zahlreiche Reportagen zu den europäischen Könighäuser. Er kommentierte auch die Hochzeiten von Prinz Charles und Lady Diana, von Prinz William und Kate Middelton sowie die von Prinz Harry und Meghan Markle.

Für seine Arbeit bekam Rolf Seelmann-Eggebert zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland, das Bundesverdienstkreuz am Bande, den „Order of the British Empire“ und den Deutschen Journalisten-Preis. Im Jahr 2011 bekam er den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Besondere Leistung Unterhaltung“ für seine Royalty-Berichterstattung.

Quelle: DWDL