In einem Elendsviertel in Haiti sind bei einem Massaker am vergangenen Wochenende mindestens 110 Menschen getötet worden, berichten Menschenrechtsorganisationen. Der Chef von einer Bande hat es wohl hauptsächlich auf ältere Menschen abgesehen, teilte das haitianische Netzwerk zum Schutz der Menschenrechte (RNDDH) nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters mit.

Er hat die älteren Menschen verdächtigt, dass sie durch Hexerei die Krankheit seines Kindes verursacht haben. Den Angaben zufolge suchte der Bandenführer Monel „Mikano“ Felix nach der Erkrankung den Rat bei einem Voodoo-Priester. Dieser habe einfach die älteren Menschen beschuldigt, dem Kind durch Hexerei zu schaden. Dies habe den Bandenführer dazu veranlasst, die Tötung der älteren Menschen anzuordnen. So wurden am Freitag (06.12.) in dem Slum Cite Soleil mindestens 60 und am Samstag (07.12.) 50 Menschen mit Macheten und Messern getötet. Alle seien älter als 60 Jahre gewesen.

Der Slum Cite Soleil ist ein dicht besiedelter Slum am Hafen der Hauptstadt von Haiti, Port-au-Prince. Es gehört zu den ärmsten und gewalttätigsten Gebieten in dem Land. Das Gebiet wird durch die Banden kontrolliert, auch die Nutzung von Handys wird von denen kontrolliert. So sind die Bewohner dieses Slums nicht in der Lage, Informationen über die Geschehnisse zu verbreiten.

Quelle: ARD