Auf ihrem Parteitag zur Europawahl haben die Freien Wähler klar Stellung gegen politischen Extremismus bezogen. Bei ihrem Bundesparteitag in Bitburg stimmten die Delegierten mit überwältigenden 92 Prozent für einen Antrag, der jegliche Zusammenarbeit mit der AfD untersagt. Zusätzlich wurde ein weiterer Antrag einstimmig verabschiedet, der auch die Kooperation mit extremistischen Kräften sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite ablehnt.
Hubert Aiwanger, der Bundesvorsitzende der Freien Wähler, betonte, dass diese klare Abgrenzung gegen extremistische Positionen schon seit Jahren Praxis seiner Partei sei. Der Antrag stehe für eine „konsequente Distanzierung von den extremen politischen Randbereichen„. Bereits nach der Bundestagswahl 2021 habe der Bundesvorstand einen Beschluss zur Unvereinbarkeit gefasst, und nun werde diese Abgrenzung auf Mitgliedsebene weiter verstärkt.
Allerdings sieht der sächsische Landesverband der Freien Wähler die Situation anders. Obwohl sie den Beschluss des Bundesparteitags zur Ablehnung der Zusammenarbeit mit der AfD zur Kenntnis nehmen, unterstützen sie ihn nicht. Thomas Weidinger, der sächsische Chef der Freien Wähler, erklärte: „Wir haben in Deutschland keine guten Erfahrungen mit dem Bau von Mauern gemacht. Hinter einer Brandmauer würden auch die Wähler der AfD verschwinden, die wir für die bürgerliche Mitte zurückgewinnen wollen.„
In Sachsen, Thüringen und Brandenburg stehen im Herbst Landtagswahlen an. Gemäß bisherigen Umfragen könnte die AfD in diesen Bundesländern die stärkste Kraft werden. Eine Forsa-Erhebung vom Januar sieht die Freien Wähler in Sachsen bei 3 Prozent. Bei der Landtagswahl 2019 erhielt die Partei damals 3,4 Prozent der Stimmen. Die Freien Wähler hoffen jedoch, dass sie in diesem Jahr bessere Chancen haben werden.
Quelle: ZDF