Helen Fares, die beim SWR als Moderatorin in Format wie „MixTalk“ zu sehen war, wurde von der ARD-Anstalt wegen ihres Boykott-Aufrufs gegen Israel beurlaubt. Grund war der, dass sie eine App empfahl, mit der sich Waren aus Israel identifizieren lassen, die auf einer Boykott-Liste stehen, um den Kauf solcher Produkte, die israelische Wirtschaft nicht zu unterstützen. Sie hatte schon vorher zum Boykott israelischer Produkte aufgerufen. Der SWR stand jetzt unter Zugzwang und reagierte entsprechend.

Dem SWR ist es wichtig, dass der in Rede stehende Post nicht im Kontext einer Beschäftigung für den SWR entstanden ist“, teilte die Sendeanstalt mir. Weiter heiß es: „Der SWR hat Frau Fares darauf hingewiesen, dass für Moderatorinnen und Moderatoren eines Debattenformats zum Schutz der Unabhängigkeit und Glaubwürdigkeit der Sendung eine Pflicht zur Neutralität gelte. Diese Neutralität ließ Frau Fares in ihren Social-Media-Aktivitäten vermissen.“ Der SWR verwies zugleich in seiner Stellungnahme auf „klare Regeln für den Umgang mit Äußerungen auf Social Media.“ So heißt es: „Auch wenn Journalistinnen und Journalisten selbstverständlich eine politische Meinung haben können, darf die Unabhängigkeit des SWR und jeder einzelnen Mitarbeiterin und jedes einzelnen Mitarbeiters durch Social-Media-Aktivitäten nicht beeinträchtigt oder in Zweifel gezogen werden.“ Genau da sieht der SWR diesen Grundsatz verletzt.

Der frühere Grünen-Politiker Volker Beck, der jetzt Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft ist, hat sich kritisch über Fares geäußert. Gegenüber der „Bild“-Zeitung sagte er, dass so eine „antisemitische Boykotthaltung“ für den öffentlich-rechtlichen Auftrag nicht vereinbar sei. Er habe den Intendanten des SWR, Kai Gniffke, direkt angeschrieben.

Quelle: DWDL

1 Comment

  1. Ich persönlich denke, dass nicht nur von außen, sondern auch von innen der Druck zu groß geworden ist, sie weiter zu halten, gerade mit Anbetracht der Tatsache, dass sie im Rahmen des „MixTalk“ nicht nur den SWR, der das ganze produziert, sondern auch die gesamte ARD nach außen hin repräsentiert. Auch wenn man klar sagen muss, dass mit solchen Aktionen wie Beurlaubungen gerade in solchen Konflikten sehr vorsichtig umgegangen werden muss, um nicht einer Seite noch mehr Kanonenfutter zu bieten.

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