Der ehemalige Ministerpräsident von China, Li Keqiang, ist tot. Er starb gestern (27.10.) im Alter von 68 an den Folgen eines Herzinfarktes, den er erlitten hatte. Noch in der vergangenen Nacht (Ortszeit) hatten Rettungskräfte versucht, ihn wiederzubeleben. Doch er ist in Shanghai gestorben, teilte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua mit. Li war nach zehn Jahren als Ministerpräsident von China abgetreten. Sein Nachfolger wurde Li Quang.
Als Sohn eines Funktionärs wurde Li am 1. Juli 1955 in Dingyuan in der Provinz Anhui geboren. Wie andere Intellektuelle musste er 1974 am Ende der Kulturrevolution noch aufs Land. Er schaffte es, Jura an der Peking-Universität zu studieren und promovierte in Wirtschaftswissenschaften. In der kommunistischen Jugendliga arbeitete Li ab 1983 unter anderem mit seinem späteren Förderer, Hu Jintao.
Sein Aufstieg an die Spitze in Peking begann mit einem Fehlstart. Der damals scheidende Präsident Hu Jintao hatte seinen Schützling zum „starken Mann“ machen wollen. Doch das scheiterte an der „Shanghai-Fraktion“ um seinen mächtigen Vorgänger Jiang Zemin, der den heutigen Staatschef Xi Jinping aufbaute. Li hatte das Nachsehen, wurde aber dann Ministerpräsident.
Über seinen Gesundheitszustand gab es in den letzten Jahren immer wieder Gerüchte. Bei seinen Auslandsbesuchen hätten immer lange Ruhepausen ins Programm eingebaut werden müssen, haben Diplomaten in vertraulichen Gesprächen beichtet.
Quelle: ZDFheute