Die israelische Armee hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) beim Vorrücken im Gazastreifen Lagerhäuser und andere Einrichtung der Organisation gestürmt. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus schrieb auf der Plattform X: „Das Militär drang in die Einrichtungen ein und zwang Frauen und Kinder (der WHO-Mitarbeiter) dazu, zu Fuß inmitten von Kampfhandlungen nach Al-Mawasi zu fliehen.„
Männliche WHO-Mitarbeiter und männliche Angehörige seien bei dem Vorfall in Deir al-Balah im mittleren Gazastreifen Handschellen worden, durchsucht und mit vorgehaltener Waffe verhört worden. Zwei Mitarbeiter und zwei Angehörige seien festgenommen worden, drei von ihnen wurden wieder freigelassen. Einer von ihnen befindet sich weiter in israelischer Haft. Die WHO verlangt die Freilassung.
In Deir al-Balah befindet sich auch das zentrale der WHO für den Gazastreifen. Dieses ist schon am vergangenen Sonntag (20.07.) beschädigt worden, infolge eines Angriffs habe es Explosionen und einen Brand gegeben, schrieb der WHO-Chef. Auch andere Lager befänden sich in der von Israel definierten Kampfzone und sind deswegen nicht mehr in Betrieb. „Dies schränkt unsere Fähigkeit ein, in Gaza tätig zu sein, und bringt das Gesundheitswesen in Gaza dem Zusammenbruch näher„, heiß es von Ghebreyesus. Eine Waffenruhe sei nicht nur notwendig, sondern sei überfällig, fügte er hinzu.
Die israelische Armee äußerte sich nicht zu den Vorfällen. Das Militär rückte gestern (21.07.) in den Südwesten von Deir al-Balah ein, um dort die islamistische Hamas zu bekämpfen. Vorher hatte man tausende von Palästinenser dazu aufgefordert, die betroffenen Stadtteile in Al-Mawasi zu verlassen.
Quelle: ZDF, dpa



