Die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ hat offiziell das satellitengestützte Programm namens „Swoboda“ (russisch für Freiheit) gestartet, um der russischen Bevölkerung unabhängige Informationen zur Verfügung zu stellen. Das Projekt soll zeigen, dass Demokratien unabhängigen Journalismus exportieren können und die Logik der Propaganda umkehren können. Es wird vor allem von russischen Journalisten gestaltet, die nach dem Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine ins Exil geflohen sind.

Das russischsprachige Angebot umfasst derzeit neun Radio- und TV-Sender, darunter „Radio Sacharow“ und „Nowaja Gaseta Europa“. Sie richten sich an Menschen in Russland, Belarus und den von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine. Ziel ist es, über den Krieg und Kriegsverbrechen zu sprechen und nicht über eine militärische Spezialoperation, wie es der russische Präsident Waldimir Putin tut, teilte die Organisation mit.

Das Medienprojekt wird von einer französischen Nichtregierungsorganisation finanziert und kann die Übertragungskapazitäten des Satellitenbetreibers Eutelsat nutzen, um 4,5 Millionen russische Haushalte zu erreichen. Laut dem Generalsekretär von Reporter ohne Grenzen, Christophe Deloire, sollen bis zu 25 weitere Sender in den Betrieb von Swoboda aufgenommen werden. Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Vera Jourova, lobte Swoboda als Instrument zur Bekämpfung von Desinformation und räumte ein, dass die EU in diesem Informationskrieg versagt habe.

RSF's Svoboda satellite package to Provide Independent Journalism to Russian-Speaking Populations

Quelle: Tagesspiegel, AFP, YouTube