Der Oppositionspolitiker Boris Nadeschdin darf eigenen Angaben zufolge nicht bei der Präsidentschaftswahl im März in Russland antreten. Die Wahlbehörde hat seine Kandidatur abgewiesen, erklärte der Politiker. Die Entscheidung will er vor Gericht anfechten.

Nadeschdin, der für die Partei „Bürgerinitiative“ antreten wollte, war der einzige Präsidentschaftskandidat, der offen gegen den Angriffskrieg auf die Ukraine aufgetreten ist. Seit fast zwei Jahren führt Kremlchef Wladimir Putin gegen die Ukraine diesen Krieg. Für diese Anti-Kriegs-Haltung erntete der Oppositionspolitiker von vielen russischen Landsleuten viel Zuspruch.

In den vergangenen Wochen standen viele Menschen in verschiedenen Regionen Russlands in langen Schlangen an, um Nadeschdin mit ihrer Unterschrift unterstützen zu wollen. Um für die Präsidentschaftswahl angemeldet zu sein, muss man 100.000 Unterschriften nachweisen. Am Ende sammelte der liberale Politiker eigenen Angaben zufolge doppelt so viele Stimmen. Doch es dürfen nur 105.000 Unterschriften bei der Wahlbehörde eingereicht werden. Das Team von Nadeschdin hatte daher eine Vorauswahl getroffen, um sicherzugehen, dass es keine Beanstandungen gebe; die Wahlbehörde erklärte schon vorher, dass man Mängel in den Unterschriftenlisten festgestellt habe.

Politische Beobachter hatten Nadeschdin eh wenig Chancen bei dieser Wahl eingeräumt. Sie gingen schon davon aus, dass die Wahlbehörde ihn unter irgendeinem Vorwand von der Wahl nehmen wird. Putin will sich bei der Wahl zum fünften Mal wiederwählen lassen. Dafür hatte er extra die Verfassung ändern lassen.

Quelle: n-tv