Die Europäische Zentralbank (EZB) stellt wegen der rekordhohen Inflation die Weichen für die erste Zinserhöhung seit 11 Jahren. Als wichtigste Voraussetzung dafür kündigte die Zentralbank das Aus für das milliardenschwere Anleihe-Ankaufprogramms APP an. Dies gilt als Vorstufe einer Zinserhöhung, die dann im Juli folgen soll. Um 0,25 Prozentpunkte soll der Leitzins steigen. Im September soll es dann noch einmal eine Erhöhung geben, sagten Finanzexperten. Aktuell liegt der Leitzins bei 0 Prozent.

Volkswirte rechnen damit, dass die EZB im Juli erst den negativen Einlagensatz in Richtung der Nullmarke bewegen wird. Aktuell müssen Banken 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie bei der Notenbank Geld parken. Der Leitzins als wichtigster Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld im Euroraum liegt seit März 2016 auf dem Rekordtief von null Prozent. Dieser Hauptrefinanzierungszins wurde in den vergangenen Jahren in der Bedeutung vom Einlagensatz verdrängt.

Die Währungshüter in Frankfurt hinken anderen großen Notenbanken wie der in Amerika oder England beim geldpolitischen Schwenk hinterher. Diese hatten schon vor Monaten die Zinswende eingeleitet. Höhere Zinsen machen den Euro für Anleger attraktiver, was den Kurs anschieben und damit Importe von Rohstoffen und Energie billiger machen kann. Das kann die Inflation dämpfen.

Quelle: zdf.de