Trotz der Warnungen von Russlands Präsident Wladimir Putin will neben den USA auch Großbritannien Langstrecken-Raketensysteme an die Ukraine liefern. Das hat am Montag (06.06.) das Verteidigungsministerium in London mitgeteilt.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Information bestätigt. Der britische Premierminister Boris Johnson habe ihm die Waffenlieferungen in einem Telefonat zugesagt. Die Lieferung des in den USA produzieren Mehrfachraketenwerfer-Artilleriesystems (MLRS) an die Ukraine wurde mit der US-Regierung abgestimmt.

Die geplante Lieferung bedeute „einen deutlichen Schub für die Fähigkeiten der ukrainischen Armee“, hob das britische Verteidigungsministerium hervor.

Die Mehrfachraketenwerfer vom Typ M270 kann Ziele in bis zu 80 Kilometern Entfernung mit präzisionsgelenkten Raketen treffen. Die Reichweite ist Experten zufolge damit etwas größer als die ähnlichen Systeme aus Russland, sodass die Streitkräfte der ukrainischen Armee feindliche Artillerie treffen könnte, ohne in deren Reichweite zu geraten. Großbritannien will die Soldaten auch schulen, damit sie die benutzen können.

Kreml-Chef Wladimir Putin warnte, westliche Waffenlieferungen führten allgemein dazu, dass der Konflikt in die Länge gezogen werden. Eine Warnung richtete er an die westlichen Staaten, die der Ukraine keine Langstreckenraketen liefern. Andernfalls „werden die entsprechenden Schlussfolgerungen ziehen und unsere Waffen einsetzen (…), um Objekte zu treffen, die wir bisher nicht getroffen haben“, sagte er nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen.

Quelle: zdf.de