Der Fraktionsvorsitzende der Union im Bundestag, Ralph Brinkhaus, verzichtet zugunsten des neuen CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz auf eine erneute Kandidatur auf den Vorsitz der Bundestagsfraktion von CDU/CSU. Das kündigte der CDU-Politiker in einem Brief an die Bundestagsabgeordneten der Union an. Er schlug auch vor, dass die Wahl des neuen Fraktionsvorsitzenden vorgezogen werden soll und zwar auf den 15. Februar.

Ursprünglich war Brinkhaus bis Ende April gewählt worden. Mit seinem Schritt will er vor den Landtagswahlen im Saarland, in Schleswig-Holstein und in NRW auf einen neuerlichen Machtkampf in der CDU vermeiden. Die Länderchefs in den drei Bundesländern (alle von der CDU) ringen um ihre Wiederwahl. In der Union wurde befürchtet, dass neue interne Streitigkeiten Anhänger der Christdemokraten gerade nach den Machtkämpfen der letzten Jahre um den CDU-Vorsitz und die Kanzlerkandidatur mit CSU-Chef Markus Söder abgeschreckt hätten.

Friedrich Merz macht mit diesem Schritt quasi das nach, was die damalige CDU-Vorsitzende und spätere Bundeskanzlerin Angela Merkel im Jahr 2002 zu seinem großen Ärger getan hatte: Merkel hatte ihn damals als Fraktionsvorsitzenden verdrängt. Noch am Donnerstagabend (27.01.) äußerte sich Merz anerkennend über den Verzicht von Brinkhaus: „Auch wenn wir in der Sache unterschiedlicher Auffassung waren, so danke ich Ralph Brinkhaus für seine Bereitschaft, die beiden Aufgaben des Vorsitzenden in Partei und Fraktion in eine Hand zu legen.“ Brinkhaus bleiben „aktives und wichtiges Mitglied unserer Bundestagsfraktion, ich werde seine Fähigkeiten und seine Unterstützung gern in Anspruch nehmen.“

Quelle: zdf.de