In seiner Weihnachtsansprache hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zum Zusammenhalt in der Corona-Pandemie aufgerufen. In seiner Ansprache, die morgen im Fernsehen zu sehen sein wird, sagte: „Wir spüren: Nach zwei Jahren macht sich Frust breit, Gereiztheit, Entfremdung und leider auch offene Aggression.“
In einer Demokratie müssten nicht alle einer Meinung sein. Wichtig sei aber, dass „wir ein Land sind“. Weiter sagte er: „Wir müssen uns auch nach der Pandemie noch in die Augen schauen können. Und wir wollen auch nach der Pandemie noch miteinander leben.“
Steinmeier dankte zugleich der „stillen Mehrheit“ der Bundesbürger, „die seit Monaten umsichtig und verantwortungsvoll handelt“. Sie haben erkannt, dass „wir aufeinander angewiesen sind – ich auf andere und andere auf mich.“ Der Bundespräsident hob auch eine besondere Bedeutung der Begriffe Vertrauen, Freiheit und Verantwortung während der Pandemie hervor. Könne Vertrauen nicht womöglich auch heißen, sich auf kompetenten Rat zu verlassen, selbst wenn die eigenen Zweifel nicht gänzlich besiegt seien, fragte er.
Auch darüber, was Freiheit und Verantwortung bedeuten könne, müsse es eine Verständigung geben. Er sei sich aber sicher, dass das gelingen könne. „Das haben wir doch in Wahrheit schon oft miteinander bewiesen“, so der Bundespräsident.
Der Bundespräsident erinnerte auch an die schlimmen Ereignisse in diesem Jahr. An die Flutkatastrophe im Sommer und an die Situation in Afghanistan. „Wir gedenken an unsere Soldatinnen und Soldaten, die aus Afghanistan heimgekehrt sind, und auch an die Menschen, die dort in Not und Hunger zurückgeblieben sind“, sagte er. Zugleich habe es auch immer etwas gegeben, „was uns Hoffnung gemacht hat“, sagte er weiter. Steinmeier denke an die „riesige Solidarität mit den Flutopfern, an Spenden und vor allem ganz viel tatkräftige Hilfe“. Über die vielen Freiwilligen und ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer sagte er: „Sie alle knüpfen Tag für Tage das Netz, das unsere Gesellschaft im Guten verbindet und zusammenhält.“
Die Weihnachtsansprache von Bundespräsident Steinmeier ist morgen (25.12.) um 19 Uhr im ZDF und um 20 Uhr in der ARD im Fernsehen zu sehen.
Quelle: zdf.de
