In Israel könnte es bald zu einer neuen Regierung ohne Benjamin Netanjahu kommen. Wenige Tage vor dem Ablauf einer Frist für die Bildung einer Koalition, haben sich Oppositionsführer Jair Lapid und die Gegner des amtierenden Ministerpräsidenten über eine Zusammenarbeit verständigt.

So hat Lapid, der zu den Liberalen gehört, mit dem Nationalisten Naftali Bennet von der Jamina-Partei eine Partnerschaft angeboten. So werden sich Lapid und Bennet sich das Amt des Ministerpräsidenten teilen. „Ich werde alles tun, um eine Regierung der nationalen Einheit mit meinem Freund Jair Lapid zu bilden“, sagte Benett. Es sei deutlich geworden, dass die Bildung einer rechten Regierung gegenwärtig unmöglich sei. Die einzigen Optionen wäre eine fünfte Neuwahl oder eine Einheitsregierung mit Lapid.

Netanjahu, der sich auch vor Gericht wegen Korruption verantworten muss, hatte seinen ehemaligen Verteidigungsminister Bennet und den ehemaligen Likud-Politiker Gideon Saar am Sonntag (31.05.) auf Twitter noch aufgefordert, „sofort“ in Gespräche mit ihm über ein Dreier-Wechselmodell an der Regierungsspitze einzutreten. Sonst drohe Israel eine gefährliche „linksgerechtete“ Allianz, schrieb er.

Netanjahu ist seit 2009 durchgängig im Amt des Ministerpräsidenten von Israel.

Quelle: zdf.de