Seit dem Frühjahr bestimmt die Corona-Pandemie unser Leben und unsere Gesellschaft. Die Zahl der Todesfälle nimmt mehr zu und das öffentliche Leben musste zum zweiten Mal wieder heruntergefahren werden. Und die Corona-Pandemie steht auch im Mittelpunkt der Weihnachtsansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Das Virus habe „Pläne durchkreuzt und Träume zerstört“, von Konzertbesuchen über Fußball-Erlebnisse im Stadion bis zu Urlaubsreisen und Hochzeitsfeiern, so der Bundespräsident. Die Pandemiehat uns daran erinnert, wie verletzlich wir Menschen sind, wie zerbrechlich das ist, was wir unser ‚normales Leben‘ nennen.“

Gerade an Weihnachten sehe man sich nach Nähe, Zuneigung und Gesprächen – und müsse doch Abstand halten. Ohnehin, sagte Steinmeier, falle es schwer, unbeschwert die Feiertage zu begehen. Der Bundespräsident verweist dabei auf die steigenden Infektionszahlen. Er denke an die Frauen und Männer, die auf den Intensivstationen im Krankenhaus mit Virus um ihr Leben kämpfen und an deren Angehörige. Er denke auch an die Menschen, die eine Infektion überstanden haben und sich ins Leben zurückkämpfen. Und er denkt auch an die, die den Kampf gegen das Coronavirus verloren haben. „Viele sind einen bitteren, einen einsamen Tod gestorben, und sie alle fehlen.

Der Bundespräsident dankt allen, die „im Kampf gegen das Virus in der ersten Reihe stehen, die bis zur Erschöpfung arbeiten und ihre eigene Gesundheit riskieren.“ Das reiche von Ärzten bis zum Pfleger, von der Erzieherin über dem Wissenschaftler bis zum Busfahrer.

2020 hat viele zugesetzt, sagte Steinmeier. Und auch hier nennt er Beispiele: Schulkinder, die von unregelmäßigen Unterricht ausgesetzt sind, Familien, die zwischen Homeoffice und Homeschooling genervt sind und dazu kamen noch Künstler, Gastwirte und Hoteliers, die um ihre Existenz fürchten, und Einzelhändler, die unter der Schließung der Geschäfte leiden.

Der Bundespräsident ist aber der Ansicht, dass das Jahr neben den vielen dunklen auch hellen Seiten hatte. „Gerade in diesen Tagen erleben wir doch: Das Virus treibt uns nicht auseinander. Im Gegenteil, es lässt uns zusammenrücken.“ Die Mehrheit der Menschen handelt solidarisch und handelt auch rücksichtsvoll. Steinmeier ruft alle dazu auf, verfünftig und geduldig zu bleiben. Es liege noch ein längerer und auch beschwerlicher Weg vor uns, aber es gebe Grund zur Zuversicht. Das „Lang ersehnte Licht am Ende des Tunnels“ werde helle – auch dank der beginnenden Impfungen. Im nächsten Jahr könne man wieder wie gewohnt Weihnachten feiern.

Die Weihnachtsansprache ist heute im Fernsehen bei ARD und ZDF, nach ihren Hauptnachrichtensendungen zu sehen.

Quelle: Tagesschau.de