Viele Länderchefs haben sich trotz steigender Corona-Neuinfektionen für Weihnachtsmärkte ausgesprochen. Es werde eine „abgespeckte Version“ geben, die wie eine Aneinanderreihung von Wochenmärkten gestaltet sei, sagte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) der Zeitung „Die Welt“. Allerdings sei nicht vorstellbar, dass es in diesem Jahr einen Weihnachtsmarkt wie bisher in Erfurt mit zwei Millionen Gesichter gebe, betonte Ramelow.

Der Gesundheitsexperte der SPD, Karl Lauterbach, sagte derweil: „Jetzt schon die Weihnachtsmärkte zu verbieten, ärgert die Menschen nur. Wenn wir in ein paar Wochen viel höhere Fallzahlen pro Woche haben, sehen wir weiter.“ Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) hält ein Abhalten der Weihnachtsmärkte für möglich, doch denkt er wie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) über Einschränkungen beim Alkoholkonsum. Weihnachtsmärkte in althergebrachter Tradition „mit dichtem Gedränge, engen Hütten und viel Alkohol“ könne sich Hans derzeit nicht vorstellen, sagte er der „Welt“.

Doch mit „sorgfältigen ausgearbeiteten, gründlich durchdachten Hygieneplänen und Abstandskonzepten“ könnten die Märkte durchaus zugelassen werden. Da sie im Freien stattfinden, sei das Infektionsrisiko gering.

Grundvoraussetzung für das Abhalten der Weihnachtsmärkte sei natürlich, dass das regionale Infektionsgeschehen dies zulasse, betonte der saarländische Ministerpräsident. Er sprach sich dafür aus, dass Bund und Länder sich alsbald gemeinsam mit diesem Thema befassen.

In der „Welt am Sonntag“ hatte Söder für „kluge Konzepte“ plädiert, damit die Weihnachtsmärkte stattfinden können. So könnten beispielsweise Laufwege mit Eingang und Ausgang definiert werden. Es müsse auch eine Maskenpflicht geben, „und man wird den Alkoholkonsum stark reduzieren müssen“, so Söder. Unter diesen Voraussetzungen könne er sich die Christkindlmärkte vorstellen, die allerdings anders seien als die übrigen Weihnachtsmärkte, sagte der CSU-Chef. Auch Söder betonte allerdings, das die Öffnung von Weihnachtsmärkten sei vom jeweiligen regionalen Infektionsgeschehen abhängig.

Quelle: zdf.de