Der israelische TV-Sender Kan hat den Ticketverkauf für den Eurovision Songcontest (ESC) am Sonntag vorerst gestoppt. Kontrolleure haben bemerkt, dass verschiedene Menschen in den Verkaufsprozess eingreifen wollten, erklärte die Sendeanstalt. So wurden viele Tickets an internationale Medienmanager und Sportfunktionäre verkauft und nicht an die Fans. Der Verkauf hatte in der letzten Woche begonnen.

Der Sender steht schon länger in der Kritik. Mit Preisen zwischen 280 und 490 Euro ist der ESC in diesem Jahr besonders teuer. Im letzten Jahr, als der ESC in Lissabon stattfand, kosteten die Tickets zwischen 35 und knapp 300 Euro. Grund für die hohen Preise seien unter anderem die Tatsache, dass der Sender für den ESC ein aufgenommenes Darlehen zurückzahlen muss. Dazu kommt noch, dass wegen der großen Bühne weniger Menschen in die Halle in Tel Aviv passen als in den letzten Jahren.

Die erste Runde der in den Verkauf gegebenen Tickets wurden trotz der hohen Preise nach kurzer Zeit verkauft. Später sollen weitere Tickets zum Verkauf stehen. Wann das passieren wird, ist nach dem Stopp noch unklar. Nach Angaben der Deutschen Presse-Agentur werde Gilad Erdan, der israelische Minister für öffentliche Sicherheit, die Polizei damit beauftragen, den Fall zu untersuchen.