Nach Informationen des Bayrischen Rundfunks (BR) liegt eine Anzeige gegen die Chefin des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Jutta Cordt vor. Diese ist bei der Generalstaatsanwaltschaft Nürnberg eingegangen, wie es weiter hieß. Es werde aber noch geprüft, ob Ermittlungen einzuleiten seien, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Nürnberg dem BR. Bei der Anzeige soll es sich um den Verdacht der Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt handeln.

Im Zentrum der BAMF-Affäre steht die Außenstelle in Bremen. Dort soll es zwischen 2013 und 2016 mindestens 1.200 Menschen ohne ausreichende rechtliche Grundlage Asyl gewährt worden seien. Gegen die damalige Chefin der Bremer Außenstelle und weitere Verdächtige laufen Ermittlungen wegen Bestechlichkeit und bandenmäßiger Verleitung zur missbräuchlichen Asylantragsstellung. Offenbar hatte Cordt schon kurz nach ihrem Amtsantritt beim BAMF im Februar 2017 von den Vorfällen gewusst. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) will von der Affäre erst Mitte April gewusst haben.

Die Opposition im Bundestag fordert die Entlassung von Cordt. Auch beim Innenminister wächst der Druck. Er selbst soll am kommenden Dienstag im Innenausschuss des Bundestags Rechenschaft über die Unregelmäßigkeiten beim Flüchtlingsbundesamt ablegen.

Quelle: Tagesschau.de