Als Reaktion auf einen mutmaßlich israelischen Angriff im Südlibanon hat die proiranische Hisbollah eigenen Angaben zufolge wieder Dutzende Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Zum ersten Mal wurden auch Katjuscha-Raketen, sowjetischer Bauart, auf die Ortschaft Beit Hillel im Norden abgefeuert, teilte die Hisbollah mit. Das sei die Reaktion auf die jüngsten Angriffe auf Dörfer wie Kafr Kila im Süden des Libanons, bei denen Zivilisten verletzt wurden.
Nach Angaben von libanesischen Sicherheitsquellen wurden aus dem Süden des Libanon rund 50 Raketen auf Nordisrael abgefeuert. Laut mehreren Medienberichten wurden viele Raketen durch das Abwehrsystem Iron Dome abgefangen. Seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs kommt es auch zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär täglich zu Beschüssen. Auf beiden Seiten gibt es Todesopfer.
Die Lage im Nahen Osten hat zuletzt zugespitzt. Nach der gezielten Tötung von ranghohen Mitgliedern der Hisbollah und der radikal-islamischen Hamas kündigte der Chef der Hisbollah, Hassan Nasrallah, Rache an.
Der Iran droht auch mit Rache. Der oberste Führer Ajatollah Ali Chamenei erteilte als Vergeltung für den Tod des Politchefs der Hamas, Ismail Haniyyeh den Befehl, Israel direkt anzugreifen. Unklar ist weiterhin, wann dieser Vergeltungsschlag erfolgen werde. Israel kann auf die Unterstützung der USA und anderer Verbündeter rechnen. Doch es gibt auch von den Verbündeten scharfe Kritik an das Vorgehen von Israel.
Quelle: SPIEGEL