Knapp ein Jahr im Amt, könnte Donata Hopfen als Vorsitzende der Deutschen Fußball-Liga (DFL) vor dem Aus stehen. Über die Zusammenarbeit mit der 46-Jährigen wird im Präsidium schon seit Wochen diskutiert. Der „Kicker“ berichtet nun, dass Hopfen das Vertrauen des Aufsichtsrats verloren haben soll. Angeblich herrscht in den Gremien der DFL eine Unzufriedenheit mit ihrer Arbeit.
Bei den wichtigen Themen wie der 50+1-Regel oder der Digitalisierung und der Internationalisierung soll Hopfen ihrer Kritiker nicht überzeugt haben, heiß es. Die 50+1-Regel gilt nur im deutschen Profifußball und soll sicherstellen, dass der eingetragene Stammverein selbst dann die Entscheidungsgewalt behält, wenn er seine Profifußball-Abteilung in eine Kapitalgesellschaft ausgegliedert hat. Sie begrenzt den Einfluss externer Investoren.
In dieser Woche trifft sich der Aufsichtsrat der DFL zu einer Sitzung. Nach Informationen des „Kicker“ könnte es dabei zu einer Auflösung des Vertrags von Hopfen gehen. Sie hat noch einen Vertrag bis Ende 2024. „Wir haben immer wieder Sitzungen. Das gehört dazu. Ich muss jetzt auch nicht groß rumeiern. Es wird demnächst eine Sitzung geben. Dann werden wir sehen“, sagte Hertha-Manager Fredi Bobic bei Magenta TV. Bobic ist auch Mitglied im DFL-Aufsichtsrat. Zu einer möglichen Trennung sagte er: „Aktuell kann ich das nicht bestätigen.“ Über die angebliche Unzufriedenheit mit Hopfen sagte Bobic: „Das sind Themen, die kann ich nicht öffentlich besprechen. Das darf ich auch nicht öffentlich besprechen.“
Donata Hopfen ist seit Jahresanfang DFL-Chefin und trat die Nachfolge von Christian Seifert an, der von 2005 bis 2021 die Liga gesteuert hat. Die 46-Jährige nimmt in ihrer aktuellen Funktion ebenfalls den Posten einer Vizepräsidentin des DFB ein und ist daher wohl die mächtigste Frau im deutschen Fußball. Vor ihrer Berufung zur Chefin der DFL war die Vorsitzende der Verlagsgeschäftsleitung der „Bild“-Gruppe und im Anschluss Digitalberaterin der Beratungsfirma BCG Digital Ventures.
Quelle: n-tv