Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban für seinen autoritären Regierungsstil verteidigt. In der „Neuen Züricher Zeitung“ sagte er: „Ich bin bereit, Orban als Demokraten infrage zu stellen“. Er selbst bezeichnet sich selbst als Vertreter einer „illiberalen Demokratie“, was zum Beispiel Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als „Widerspruch in sich“ kritisiert hat. Hintergrund dieser Sache ist ein Plakat zur Europawahl.
Nach der Darstellung von Orban sei die Europawahl eine „Schicksalswahl“ um die „Zukunft der europäischen Zivilisation“: Diese sei durch die „Masseninvasion“ von Muslimen und angeblich migrationsfördernde Politik der „Brüsseler Eltern“ in ihrer Existenz bedroht. In Ungarn verfolgt, Orban, einst Mitgestalter der demokratischen Wende in seinem Heimatland, eine Politik der radikalen Abschottung gegenüber Flüchtlingen und anderen Migranten. Auch die Meinungsfreiheit wird dort eingeschränkt, die Justiz ist nicht mehr unabhängig und Nichtregierungsorganisationen werden in Brüssel mit Argusaugen verfolgt.
Die europäischen Rechtspopulisten schätzen die fremdenfeindliche Politik von Viktor Orban und seiner Fidez-Partei. Durch seiner nationalistischen Rhetorik und auch zu seiner Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin.