Die Prognosen des Umweltbundesamts (UBA) zeigen, dass der Ausstoß von Treibhausgasen bis 2030 stärker sinken wird als bisher angenommen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht das deutsche Klimaschutzziel für 2030 für erreichbar. Die aktuellen Zahlen zeigen einen Rückgang um knapp 64 Prozent im Vergleich zu 1990, fast in Reichweite des Ziels von 65 Prozent. Bereits jetzt wurden rund zehn Prozent weniger Treibhausgase als 2022 ausgestoßen, was den stärksten Rückgang seit der Wiedervereinigung 1990 darstellt.

Doch die Fortschritte variieren in den verschiedenen Sektoren. Während einige, wie die Energiewirtschaft und die Industrie, ihre Ziele übertreffen, werden die Ziele im Verkehr und im Gebäudesektor verfehlt, obwohl sich die Entwicklung verbessert hat. Besonders der Produktionsrückgang in der energieintensiven Industrie infolge hoher Energiepreise nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine hat den Ausstoß von Treibhausgasen gemindert. Die Prognose bis 2030 geht davon aus, dass sich die Industrie wieder erholt, aber die Emissionen dennoch aufgrund von Klimaschutzmaßnahmen weiter sinken werden.

Trotz der positiven Entwicklungen fordern Umweltverbände von der Bundesregierung entschlossenere Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasen. Sie betonen, dass ein wirksamer Emissionsrückgang nur durch strategischen Klimaschutz und den zukunftsfähigen Umbau der Wirtschaft erreicht werden kann.

Es wird darauf hingewiesen, dass die Sektorziele im Klimaschutzgesetz von entscheidender Bedeutung sind, um das langfristige Erreichen der Klimaziele sicherzustellen. Deutschland hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu sein. Obwohl die Bundesregierung eine Änderung des Klimaschutzgesetzes plant, um eine leichtere Verrechnung zwischen den Sektoren zu ermöglichen, ist diese Änderung noch nicht verabschiedet worden und würde auch nicht rückwirkend gelten.

Quelle: ARD