Einem Medienbericht zufolge sollen mehr als 100 Personen aus Organisationen, die vom deutschen Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft werden, für die Bundestagsfraktion der AfD und AfD-Abgeordnete arbeiten. Der Bayerische Rundfunk (BR) berichtet dies unter Berufung auf „interne Namenslisten“ aus dem Bundestag und Mitarbeiterverzeichnisse der AfD-Fraktion.

Die AfD-Fraktion wies den Bericht zurück und bezeichnete ihn als Teil einer Kampagne. Laut dem BR-Bericht sollen unter den Mitarbeitern Aktivisten aus dem Umfeld der „Identitären Bewegung“, Neonazis und ein radikaler Burschenschaftler sein, die in Verfassungsschutzberichten erwähnt werden oder in beobachteten Organisationen Führungspositionen innehaben. Ein großer Teil der genannten Mitarbeiter sind Mitglieder der AfD-Jugendorganisation Junge Alternative (JA), die als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird. Auch Mitarbeiter aus den AfD-Landesverbänden Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die ebenfalls als rechtsextremistisch eingestuft werden, sind laut dem Bericht dabei.

Der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Bernd Baumann, nannte die Veröffentlichung eine „üble Kampagne“ und bezeichnete die Vorwürfe als haltlos. Die AfD kritisiert den Verfassungsschutz als nicht unabhängig und hat gerichtlich dagegen vorgegangen, dass der Inlandsgeheimdienst die Partei beobachtet.

Insgesamt sollen laut BR-Recherchen mehr als 500 Personen für die AfD-Bundestagsfraktion oder ihre Abgeordneten arbeiten, obwohl die Fraktion nur 78 Abgeordnete hat.

Quelle: ZDF, BR, ARD