Die Wut der Bürger in Israel auf Benjamin Netanyahu und seine rechtsreligiöse Regierung nimmt zu. Erneut haben Tausende Menschen für die Freilassung von Geiseln im Gazastreifen demonstriert. Sie fordern außerdem Netanyahus Rücktritt und Neuwahlen. Bei einer Kundgebung in Jerusalem rief der Vater eines Opfers vor der Netanyahu Residenz: „Du bist verantwortlich für den 7. Oktober. Und jetzt versuchst du, anderen die Schuld zu geben. Schäm dich!“

In Tel Aviv traten drei ehemalige Armeesprecher des israelischen Militärs bei den Protesten auf die Bühne. Avi Benyahu, einer der ehemaligen Armeesprecher, warf dem israelischen Premierminister vor, sein politisches Überleben über das Überleben israelischer Geiseln zu stellen. „Der Premierminister wird sich bald zwischen seiner radikalen Koalition und seiner Verantwortung für die Bürger Israels entscheiden müssen“; so Benyahu.“Die Geiseln sind nicht der Preis, der für den Krieg gezahlt werden muss.“

Auch sei nach Berichten des israelischen Fernsehsenders Kan die Armeespitze für einen mehrwöchigen Waffenstillstand. Auch wenn sich kein Militärvertreter namentlich zitieren ließ, so schwächt es den Punkt der israelischen Regierung, dass der Krieg erst bis zu einem umfassenden Sieg „zu Ende gebracht“ werden müsse.

Quelle: tagesschau.de