An einigen Flüssen in Deutschland bleibt die Hochwasserlage weiterhin angespannt. Betroffen sind unter anderem die Gebiete an der Elbe in Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie an der Weser in Nordrhein-Westfalen und in Niedersachsen.

Am Morgen stieg die Elbe in Dresden auf die Sechs-Meter-Marke an. AM flussaufwärts gelegenen Pegel Schöna, nahe der Grenze zu Tschechien gilt die zweithöchste Alarmstufe 3, dort wurden am frühen Morgen schon 6,37 Meter gemessen. Dresden hatte schon am Dienstagabend (26.12.) die Alarmstufe 3 ausgerufen. In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt, Magdeburg, wurde der Pretziener Wehr geöffnet, um die Stadt vor den Überschwemmungen zu schützen. Das musste zuletzt im Juni 2013 gemacht werden. Auch jetzt soll es dafür sorgen, dass ein Drittel des Elbwassers in einen 21 Kilometer langen Kanal fließt, um Schönebeck, Magdeburg und andere Orte in den Elbniederungen zu schützen.

An der Helme, südlich im Harz, gilt wohl in den nächsten Tagen die höchste Hochwasseralarmstufe 4. In Niedersachsen rechnet der Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, vor allem an der Mittelweser und an den Oberläufen von Aller, Leine und Oker, mit weiter steigenden Pegelständen. Ein Deich ist in Lilienthal bei Bremen gerissen, berichtete die örtliche Feuerwehr. Der betroffene Bereich wurde schon gestern (27.12.) evakuiert. In Bremen ist die Hochwasserlage im Stadtteil Borgfeld ähnlich angespannt. Im Ortsteil Timmersloh musste an den Deichen nachgearbeitet werden, sodass keine Evakuierungen stattfinden mussten, sagte ein Feuerwehrsprecher.

In Winsen in Niedersachsen mussten rund 300 Menschen wegen des Hochwassers der Aller ihre Häuser verlassen. Auch die Siedlungen Westohe und Südohe mussten evakuiert werden, teilte der Landkreis Celle mit. In einigen Orten im Landkreis Verden gab es in der vergangenen Nacht weiterhin eine „bedrohliche Lage“, sagte ein Feuerwehrsprecher. Mehrere Landkreise in Niedersachsen stellten die Vorstufe des Katastrophenalarms fest. So haben die Kreisverwaltungen unter anderem einen einfacheren Zugriff auf Hilfskräfte.

Am Oberlauf der Weser von Hann. Münden bis Höxter in NRW sind die Pegelstände nach Angaben des Landesbetriebs gesunken. Aber für die Mittelweser sind neue steigende Pegelstände vorhergesagt worden. Am Pegel Drakenburg im Landkreis Nienburg könnte der bisherige Rekordstand aus dem Jahr 1981, der bei 8,34 Meter liegt, überschritten werden kann, heißt es. In NRW an sich bleiben die Talsperren auch weiterhin unter Beobachtung.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll es heute (28.12.) weitgehend trocken bleiben. So kann sich die Hochwasserlage etwas entspannen. Doch die Gefahr von kräftigen Regen steigt laut DWD schon morgen (29.12.) wieder. Vor allem im Umfeld von Harz, Bergischem Land, Sauerland und Siegerland wird es wieder regnen. Für den Samstag (30.12.) sind nur vereinzelte Schauer vorhergesagt, am Sonntag (31.12.) könnte es wieder häufiger regnen.

Quelle: Tagesschau