Ein Reporter-Team der ARD wurde von israelische Soldaten am Wochenende im Westjordanland bedroht. Das Team wurde auf dem Rückweg von einem Interview von den Soldaten gestoppt und berichtete von äußerst aggressivem Verhalten seitens der Soldaten. Sie gaben an, dass die Soldaten mehrmals Waffen auf ihr Fahrzeug gerichtet haben. Dieses Verhalten wurde von Christian Nitsche, dem Chefredakteur des Bayerischen Rundfunks (BR), als inakzeptabel bezeichnet. Zusätzlich wurden die Reporterinnen und Reporter mehrmals von den Soldaten gefilmt.

Der Leiter des ARD-Studios in Tel Aviv, Christian Limpert, betonte, dass sein Team sich eindeutig als akkreditierte Pressevertreter ausgewiesen hatte und sich außerhalb militärischer Sicherheitsbereiche befand. Er kritisierte das Vorgehen des israelischen Militärs scharf. Es wird nun überprüft, ob man rechtliche Schritte wegen des Vorfalls einleiten kann. Das betroffene Team vermutet, dass es sich bei den Soldaten um Siedler handeln könnte, die als Reservisten eingezogen wurden.

Die Situation entspannte sich erst nach etwa einer Stunde, als weitere Soldaten und die Polizei hinzugezogen wurden. Der Vorfall ereignete sich südlich der palästinensischen Stadt Hebron, wo das ARD-Team zuvor über Gewaltakte radikaler Siedler gegen Palästinenser recherchiert hatte.

Quelle: DWDL