Der diesjährige Nobelpreis für Wirtschaft geht an die US-Volkswirtin Claudia Goldin. Sie wird für die „Aufdeckung der wichtigsten Ursachen für geschlechtsspezifische Unterschiede auf dem Arbeitsmarkt“ ausgezeichnet, teilte die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften heute (09.10.) in Stockholm mit. Sie ist die dritte Frau, die mit diesem Preis geehrt wird.

Goldin habe die historischen Daten zur Arbeitsmarktbeteiligung von Frauen im Laufe der Jahrhunderte zusammengestellt und so Erdklärmodelle entworfen und überraschende Fakten präsentiert, so die Begründung. Im Mittelpunkt dieser Analysen und Modelle stehe die Tatsache, „dass die Wahlmöglichkeiten von Frauen häufig durch die Ehe und die Verantwortung für Haushalt und Familie eingeschränkt waren und sind“. Ihre Erkenntnisse reichen weit über die Grenzen der USA hinaus. Solche Muster wurden auch in vielen anderen Ländern beobachtet. Ihre Forschungen ermöglichten „ein besseres Verständnis der Arbeitsmärkte von gestern, heute und morgen“, so die Begründung der Akademie.

Der Nobelpreis für Wirtschaft ist in diesem Jahr mit elf Millionen schwedischen Kronen dotiert. Das ist eine Million mehr als im vergangenen Jahr. Umgerechnet sind elf Millionen schwedische Kronen rund 950.000 Euro.

Der Wirtschaftsnobelpreis ist der einzige Nobelpreis, der nicht auf das Testament auf den Stifter des Nobelpreises, Alfred Nobel, zurückgeht. Er wird seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Reichsbank gestiftet und zählt damit eigentlich nicht zu den klassischen Nobelpreisen. Doch er wird auch mit den anderen Nobelpreisen, dessen Pressträger für dieses Jahr letzte Woche bekannt gegeben wurden, am 10. Dezember, dem Todestag von Alfred Nobel, verliehen.

Quelle: ZDFheute