Die Bundespolizei hat einem Medienbericht zufolge ein Disziplinarverfahren gegen Eisschnellläuferin Claudia Pechstein eingeleitet. Der Grund sei der Auftritt von Pechstein beim CDU-Grundsatzkonvent im Juni in Dienstuniform, berichtet die „Bild“. Laut Polizeidienstvorschrift dürfe die Dienstkleidung bei politischen Veranstaltungen nicht getragen werden“, heißt es laut Bericht in dem Schreiben zur Einleitung des Verfahrens.

Eine „Erlaubnis oder Gestattung zum Tragen der Dienstkleidung“ habe nicht vorgelegen, heiß es weiter. Es wurde außerdem noch kritisiert, dass sich Pechstein zu „allgemeinpolitischen Themen“ geäußert habe, ohne es deutlich zu machen, dass es sich dabei um eine „rein persönliche Auffassung“ handelte. Pechstein und die Bundespolizei wollten sich auf Anfrage der „Bild“ nicht äußern, weil es sich um laufendes Verfahren handele. Nun hat Pechstein zwei Wochen Zeit, sich mündlich zu äußern und vier Wochen, um schriftlich Stellung zu nehmen, heiß es weiter.

Der Auftritt von Pechstein in Polizeiuniform hatte für viel Kritik vor allem bei SPD und Grünen ausgelöst. Das lag aber auch an dem Inhalt der Rede, in der sie eigentlich über die Stärkung des Vereins- und Schulsports sprechen sollte. Sie ging darüber hinaus und sprach auch allgemeine politische Themen an. Pechstein mahnte etwa schnellere Abschiebungen abgelehnter Asylbewerber an und äußerte sich auch kritisch zum Gendern.

Von einigen CDU-Politikern, wie dem Bundesvorsitzenden der Partei, Friedrich Merz, bekam sie Lob für ihr Auftreten. Merz nannte den Auftritt „brillant“. Doch andere Politiker in der Partei sprachen schon von Populismus.

Quelle: n-tv