Die Tarifverhandlungen zwischen der Deutschen Bahn und der Gewerkschaft EVG sind gescheitert. Das hat die Gewerkschaft am Mittwochabend (21.06.) bekanntgegeben. Nach dem Verhandlungsmarathon in der letzten Woche schien ein Tarifabschluss bei der Bahn in greifbare Nähe. Stattdessen droht nun ein unruhiger Sommer für alle Bahn-Fahrgäste. Es ist sogar ein unbefristeter Streik möglich.

Vor dem Hintergrund der seinerzeit in Fulda beschlossenen Forderungen wurde insbesondere die Laufzeit von 27 Monaten als deutlich zu lang sowie die angebotene Lohnerhöhung als zu niedrig und zu spät bewertet“, heiß es von der EVG. Heute (22.06.) wolle der Bundesvorstand der EVG weitere Vorgehen beschließen.

Die Deutsche Bahn kritisierte den Abbruch der Tarifverhandlungen scharf. Die EVG werfe einen fast fertigen Abschluss weg. So sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler: „Eine Einigung war zum Greifen nah, 140 Seiten Tariftext sind bereits fertig. Was jetzt passiert, ist unglaublich“. Zuletzt hatte die Bahn einen hohen Festbetrag, 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie und weitreichende strukturelle Verbesserungen bei 27 Monaten Laufzeit des Tarifvertrags in Aussicht gestellt, heiß es in einer Mitteilung der DB. Mit der Entscheidung der EVG seien nun alle Teileinigungen wieder vom Tisch.

Neben unbefristeten Streiks ist auch ein Schlichtungsverfahren möglich. Dabei würden einer oder mehrere Schlichter versuchen, zwischen den streitenden Tarifparteien zu vermitteln. Ein Schlichtungsverfahren ebnete vor wenigen Wochen auch den Weg zu einer Lösung im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes.

Quelle: ZDFheute