Der Deutsch-Iraner Djamshid Sharmahd ist im Iran in einem umstrittenen Prozess zum Tode verurteilt worden. Ein Revolutionsgericht in der iranischen Hauptstadt Teheran wirft dem 67-Jährigen unter anderem einen Terroranschlag vor, wie das Justizportal Misan mitteilte. Gegen das Urteil könne vor dem Obersten Gerichtshof Berufung eingelegt werden.

Sharmahd wurde im Sommer 2020 Berichten zufolge in Dubai vom iranischen Geheimdienst festgenommen worden und in den Iran gebracht worden. Seitdem ist er inhaftiert. Vorher lebte er in den USA.

Die Familie des Aktivisten und Menschenrechtsgruppen wiesen die Vorwürfe gegen ihn in der Vergangenheit zurück. Sharmahd engagierte sich in den USA in der Exil-OppositionsgruppeTondar“ (Donner), die sich für eine Rückkehr der Monarchie einsetzt.

Die iranische Justiz wirft dem 67-Jährigen vor, an einem Anschlag auf eine Moschee im südiranischen Schiras im Jahr 2008 beteiligt gewesen zu sein. Damals sind 14 Menschen getötet worden. Er soll zudem mit Agenten des FBI und CIA in Kontakt gewesen sein und versucht haben, Kontakte zum israelischen Geheimdienst Mossad aufzubauen.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bezeichnete das Todesurteil als „absolut inakzeptabel“. In einer Erklärung der Ministerin heiß es: „Nicht nur ist die Todesstrafe grausam, unmenschlich und erniedrigend, Sharmahd hatte auch zu keinem Zeitpunkt nur den Ansatz eines fairen Prozesses“. Zugleich kündigte sie an, die Verhängung der Todesstrafe „wird eine deutliche Reaktion zur Folge haben“.

Quelle: Tagesschau.de