Bayern und Sachsen-Anhalt schaffen als erste Bundesländer die Maskenpflicht im ÖPNV ab. Beide Landesregierungen begründeten damit die ihre Entscheidung mit einer stabilen Infektionslage. Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern hatten gestern (05.12.) keine gemeinsame Linie bei diesem Thema gefunden. In Sachsen-Anhalt soll die Maskenpflicht am kommenden Donnerstag (08.12.) und in Bayern am kommenden Samstag (10.12.).

Der bayrische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) sagte, dass das Coronavirus nicht mehr den Hauptteil der Virenerkrankungen aus. Influenza und RS-Viren hätten viel höhere Anteile bei den Erkrankten in Krankenhäusern. Insofern sei eine Maskenpflicht zum Schutz vor dem Coronavirus nicht mehr verhältnismäßig.

Die bayrische Staatsregierung spreche weiterhin eine Empfehlung zum Tragen von Masken aus. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) schrieb auf Twitter: „Die Infektionslage ist seit langem stabil.

Neben Bayern und Sachsen-Anhalt will auch Schleswig-Holstein darüber entscheiden. Nächste Woche soll es Antworten geben. Bundesländer wie NRW, Baden-Württemberg, Hessen, das Saarland und Mecklenburg-Vorpommern behalten die Maskenpflicht im ÖPNV.

Kritisiert wird dieses Vorgehen durch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Der SPD-Politiker sagte mit Blick auf die Pandemielage: „Ich bin einfach davon nicht überzeugt.“ Er und RKI-Chef Robert Wieler hätten bei der Gesundheitsministerkonferenz gestern deutlich gemacht, dass es keine Gründe gebe, jetzt auf Masken und auf die Isolation von Corona-Infizierten zu verzichten.

Quelle: ZDF