Knapp sieben Monate nach dem Beginn des Kriegs gegen die Ukraine hat Russland eine Teilmobilmachung der eigenen Streitkräfte angekündigt. Russlands Staatschef Wladimir Putin habe diese Entscheidung nach einem Vorschlag des Verteidigungsministeriums getroffen und das Dekret unterschrieben, sagte er in einer Fernsehansprache am Mittwochmorgen (21.09.).

Die Teilmobilisierung soll noch heute beginnen. Damit wolle er auch das Personalproblem an der Front lösen, sagte Putin. Nach Angaben des russischen Verteidigungsministers Sergej Schoigu sollen 300.000 Reservisten gegen die Ukraine mobilisiert werden. Insgesamt gebe es 25 Millionen Reservisten in Russland.

Nach Putins Worten bedeutet diese Teilmobilmachung, dass Reservisten einbezogen werden. Sie würden den gleichen Status und die gleiche Bezahlung bekommen wie die jetzigen Vertragssoldaten und auch vor dem Fronteinsatz noch einmal militärisch geschult, sagte er.

Vizekanzler und Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) hat die angekündigte Teilmobilisierung kritisiert. Er sagte, dass es eine weitere Eskalation des völkerrechtswidrigen Krieges gegen die Ukraine sei. Es sei ein „schlimmer und falscher Schritt“, so Habeck. Die Bundesregierung werde beraten, welche Antwort darauf zu geben sei. Jedenfalls werde die Ukraine weiterhin vollumfänglich unterstützt.

Quelle: zdf.de