Eine Woche nach dem Tod eines Afroamerikaners bei einem Polizeieinsatz im US-Bundestaat Ohio ebben die Proteste nicht ab. Erneut sind mehrere hundert Protestierende durch die Stadt Akron, wo der 25-jährige Jayland Walker durch dutzende Polizeikugeln getötet worden war.
Die Menge marschierte zum Rathaus und forderte „Gerechtigkeit für Jayland“. Es war der vierte Tag in Folge, an dem in Akron gegen tödliche Polizeigewalt demonstriert wurde. Wie an den Tagen davor verliefen die Protesten friedlich.
Am Sonntag (03.07.) hatten die Behörden zwei Videos des Einsatzes gegen Walker veröffentlicht. Erstmals machte die Polizei auch detaillierte Angaben zu dem Vorfall.
Die Aufnahmen waren mit einem Polizeikommentar versehen, in dem es heiß, Walker sei der Aufforderung der Polizei, seinen Wagen wegen eines Verstoßes gegen die Verkehrsordnung anzuhalten, nicht nachgekommen und sei davongefahren. Während der Verfolgungsjagt sei aus Walkers Auto ein Schuss abgefeuert worden.
Danach flüchtete Walker zu Fuß weiter. Die Beamten hatten versucht, ihn mit Tasern zu stoppen, doch er rannte weiter. Auf einem Parkplatz wurde er dann gestellt. Die Bilder, die von einer Körperkamera der Polizisten veröffentlicht wurde, waren zu verschwommen. Dort konnte man nicht erkennen was genau passierte. Die Polizei hatte aber bereits kurz nach dem Vorfall mitgeteilt, Walker habe sich in einer Weise verhalten, welche die Beamten als „tödliche Bedrohung“ wahrgenommen hätten.
Die anwesenden Polizisten haben dann das Feuer eröffnet und Walker wurde dann vor Ort noch für tot erklärt. Wie viele Schüsse abgefeuert worden, konnte der Polizeichef Steve Mylett nicht sagen. Laut dem gerichtsmedizinischen Bericht gab es „mehr als 60 Wunden“. Nach Angaben von Bürgermeister Dan Horrigan wurde eine unabhängige Untersuchung des Polizeieinsatzes eingeleitet.
Quelle: zdf.de