In der Türkei wurde wieder eine Journalistin festgenommen. Es betrifft diesmal die bekannteste Journalistin des Landes, Sedef Kabas, die Samstagnacht (22.01.) in ihrer Wohnung festgenommen wurde. Sie wurde direkt in ein Gefängnis in Istanbul gebracht. Das hat ihr Anwalt der Nachrichtenagentur dpa bestätigt.

Der Grund für die Festnahme soll eine Beleidigung gegen den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan gewesen sein. Kabas hatte am Freitag (21.01.) beim Sender Tele 1 die Regierung für ihr Durchgehen gegen Kritiker scharf angegriffen. Später zitierte sie auf Twitter: „Wenn ein Ochse in einen Palast geht, wird er kein König, sondern der Palast wird zum Stall“, ohne dabei konkret Erdogan zu nennen. Kurze Zeit später wurde sie Verhaftet. Auf Twitter hat sie fast 900.000 Follower, aus dem Erdogan-Lager wurde sie scharf dafür attackiert.

Die türkische Medienaufsicht RTUK hat darüber hinaus nun eine Untersuchung gegen den Sender Tele 1 wegen „inakzeptabler Aussagen gegen unseren Präsidenten“ eingeleitet. Das hat der Vorsitzende der Behörde erklärt. Die türkische Journalistengewerkschaft TSG erklärte, dass die Verhaftung von Kabas „ein schwerer Angriff auf die Pressefreiheit“ sei. Der Anwalt der Journalistin, Ugur Poyras, sagte gegenüber der dpa, dass er gegen die „unrechtmäßige“ Entscheidung Beschwerde einlegen. Er sagte, dass die Türkei hoffentlich bald zur Rechtsstaatlichkeit zurückkehren kann.

Journalisten haben es in der Türkei schwer dort kritisch über die Regierung zu berichten. Sie werden eingesperrt und zu jahrelangen Freiheitsstrafen verurteilt.

Quelle: DWDL.de