Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat angekündigt zum Jahresende sein Amt abzugeben. Er habe Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier um seine Entlassung zum 31. Dezember 2021 gebeten, teilte die Zentralbank am Mittwoch (20.10.) mit.
Er verlasse die Bundesbank, an deren Spitze er seit Mai 2011 stand, aus persönlichen Gründen. In einem Brief an die Mitarbeiter schrieb Weidmann: „Ich bin zur Überzeugung gelangt, dass mehr als zehn Jahre ein gutes Zeitmaß sind, um ein neues Kapitel aufzuschlagen – für die Bundesbank, aber auch für mich persönlich.“
In seinen Dankesworten an die Belegschaft verweist Weidmann auf das gemeinsam Erreichte: „Das Umfeld, in dem wir operieren, hat sich massiv verändert und die Aufgaben der Bundesbank sind gewachsen. Die Finanzkrise, die Staatsschuldenkrise und zuletzt die Pandemie haben in Politik und Geldpolitik zu Entscheidungen geführt, die lange nachwirken werden. Mir war es dabei immer wichtig, dass die klare, stabilitätsorientierte Stimme der Bundesrepublik deutlich hörbar bleibt.“
Der promovierte Volkswirt hatte sich in der Vergangenheit immer wieder kritisch zu der ultralockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) geäußert. Den Kolleginnen und Kollegen der EZB dankte Weidmann für die offene und Atmosphäre in den zuweilen schwierigen Diskussionen der vergangenen Jahre.
Weidmann bekam im Mai 2011 im Alter von 43 Jahren den Posten des Bundesbank-Präsidenten. Er übernahm damals den Posten von Axel Weber, der im Streit über die Anti-Krisenpolitik der EZB hingeworfen hatte.
Quelle: zdf.de