Ein internationales Gericht hat die Verurteilung des früheren bosnisch-serbischen Armeechefs Ratko Mladic zu lebenslanger Haft wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit bestätigt. Das Nachfolgegericht des Internationalen Strafgerichtshofs für Ex-Jugoslawien in Den Haag hielt das im Jahr 2017 gegen Mladic gefällt Urteil in seiner Berufungsentscheidung aufrecht.

Wegen seiner Verantwortung für das Massaker von Srebrenica sowie weiterer Kriegsverbrechen im Bosnien-Krieg wurde er zu lebenslanger Haft verurteilt und hatte Berufung gegen dieses Urteil eingelegt.

Mladic, der als „Schlächter von Bosnien“ bekannt wurde, gilt als einer der Hauptverantwortlichen während des Bosnien-Krieges, in dessen Verlauf etwa 100.000 Menschen getötet wurden und 2,2 Millionen Menschen auf der Flucht waren. Unter seiner Führung wurde im Jahr 1995 die UN-Schutzzone Srebrenica überrannt und danach wurden mehr als 8.000 bosnisch-muslimische Männer und Jungen ermordet. Das Massaker gilt als das schlimmste Kriegsverbrechen seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs in Europa.

Im März 2019 wurde schon der politischen Gefährte von Mladic, Serbenführer Radovan Karadzic, in einem Berufungsverfahren zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Er ist auch für den Völkermord in Srebrenica verurteil worden. Der inzwischen 80-jährige Mladic weist bis heute jede Verantwortung für diese Taten zurück.

Quelle: n-tv.de