Nach der Entgleisung von DFB-Präsident Fritz Keller an Rainer Koch, geht es beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) in die nächste Runde. In einem Interview mit dem ZDF hat sich Koch zu vielen Brennpunkten geäußert.

Koch fühle sich „mitverantwortlich“ für das katastrophale Erscheinungsbild des größten Einzelsportverbandes. Er räumte beim Interview am Samstagabend im „Sportstudio“ ein, dass die Neustrukturierung mit dem veränderten Aufgabenprofil für den Präsidenten im Grunde gescheitert, denn mit Fritz Keller steht schon der dritte DFB-Chef nach kurzer Zeit vor dem Aus.

Karl-Heinz Rummenigge, der Klubboss des FC Bayern München, sagte im ZDF, dass er bestürzt darüber ist, dass „seit dem Aufräumarbeiten des WM-Sommermärchens jeder Präsident die Rote Karte bekommt“. Hingegen hätten die Funktionäre „im Hintergrund überlebt“. Eine klare Spitze gegen Koch, der auch Präsident des Bayrischen und Süddeutschen Fußball-Verbandes und als deutscher Repräsentant im UEFA Exekutivkomitee sitzt. Rummenigge hält aber Keller grundsätzlich für einen „ehrbaren Menschen“ und forderte einen loyalen Umgang mit dem DFB-Präsidenten ein, obwohl sich dieser einen schlimmen Vergleich mit dem Nazi-Richter Roland Freisler für Koch geleistet hat.

Doch Keller, der auch Jurist ist, sieht sich nicht in der Lage, die Entschuldigung von Keller anzunehmen. „Ich bin seit 32 Jahren Berufsrichter und habe eine ganz persönliche Betroffenheit“, sagte Koch, „deswegen habe ich die Entschuldigung entgegengenommen, aber es ist nicht meine Aufgabe, darüber zu befinden, wie das insgesamt mit Blick auf den DFB zu sehen ist.“ Keller muss sich nun vor dem DFB-Sportgericht verantworten.

Quelle: zdf.de