Das Wort „Lockdown“ ist zum Anglizismus des Jahres 2020 gewählt worden. Das hat eine Jury um den Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch entschieden. „Lockdown“ bezeichne im Deutschen eine Mischung aus Ausgangsbeschränkungen, Einschränkungen der Bewegungs- und Versammlungsfreiheit sowie die Kontaktbeschränkungen bei gleichzeitigen Schließungen von öffentlicher Einrichtungen, erklärte die Jury am Dienstag (02.02.) in Berlin. Spätestens seit den Anti-Corona-Maßnahmen seit Oktober 2020 sei „Lockdown“ ein fester Bestandteil der Deutschen.

Auf dem zweiten Platz landeten gleich fünf Begriffe: Social Distancing, Superspreader, Homeoffice, Homeschooling und Shutdown. Seit 2010 wird der Anglizismus des Jahres gekürt. Im Jahr 2019 war es „for future“ im Zusammenhang mit der Erderwärmung.

An der Jury habe „Lockdown“ seine schnelle Integration in den deutschen Wortschatz und das für Lehnwörter typische Eigenleben, sagte der Sprachwissenschaftler und Juryvorsitzender Setfanowitsch. Zu Beginn der Corona-Pandemie in Deutschland seien Umschreibungen wie „Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie“ benutzt worden.

Ab der zweiten Märzhälfte 2020 habe sich dann das Wort „Lockdown“ schnell verbreitet, ab Oktober dann nochmals schneller. Inzwischen tauche es auch in zusammengesetzten Wörtern wie Lockdown-Regeln, Lockdown-Verstößen und Lockdown-Gegnern auf. Im Englischen fand sich das Wort ab den frühen 1970er Jahren zunächst für Situationen, in denen Gefängnisinsassen ihre Zellen für einen längeren Zeitraum nicht verlassen durften.

Quelle: zdf.de