Die US-Waffenlobby-Organisation NRA hat Insolvenz angemeldet. Das Ziel sei es nun, so NRA-Chef Wayne LaPierre zu ermöglichen, den gemeinnützigen Verband „neu zu strukturieren und zu organisieren“, heißt es. Finanziell befinde dich die NRA trotz des Insolvenzantrags in der stärksten Verfassung seit Jahren.

Die Organisation wird der Stadt New York den Rücken kehren, wo sie wegen der Korruptionsvorwürfen ins Visier der Justiz geraten war, und verlegte nun seinen rechtlichen Sitz nach Texas. Die Justizministerin des Staates New York, Letitia James, hatte die NRA verklagt, weil LaPierre und andere Verbandsführer mehrere Millionen Dollar für persönliche Luxusreisen und andere fragwürdige Ausgaben abgezweigt hatten. Unter anderen soll sich LaPierre selbst einen Vertrag über 17 Millionen Dollar für die Zeit nach seiner Anstellung zugeschanzt haben.

James sagte, dass nicht zulassen werde, dass sich die NRA einer Überprüfung ihrer Praktiken entziehe. Der angebliche Finanzstatus der Organisation sei deutlich auf einer Ebene mit ihrem moralischen Status: „Bankrott“.

Doch neben der Klage aus New York macht auch die Corona-Pandemie kein Halt bei der NRA. So musste die Organisation im letzten Jahr Dutzende Angestellte entlassen und ihren Fachkongress absagen. In dem sogenannten Chapter-11-Insolvenzantrag, der unter gerichtlicher Kontrolle einer Umstrukturierung ermöglichen soll, wurden zwischen 100 und 500 Millionen Dollar auf der Haben-Seite und ebenso viel an Schulden aufgelistet.

Die NRA besitzt in den USA einen gemeinnützigen Status und unterliegt deswegen einer besonderen Auflage für Verwendung der Spenden, Wohltätigkeit und Rechnungslegung. Sie gilt als sehr konservative Organisation mit einem großen politischen Einfluss und ist ein loyaler Unterstützer von Donald Trump. Sie hat nach eigenen Angaben fünf Millionen Mitglieder.

Quelle: zdf.de