Die Staats- und Senatskanzleien der 16 Bundesländer haben sich nach Informationen von NDR und „Süddeutscher Zeitung“ auf Übergangsregelungen für Glücksspiel-Angebote im Internet verständigt. So sollen demnach bislang illegale Online-Automatenspiele vorerst geduldet werden. Die Online-Casino-Anbieter sollen sich dafür allerdings jetzt an Regeln halten, die kommenden Sommer im Zuge des neuen Glückspiel-Staatsvertrags in Kraft treten sollen.

Der neue Glücksspiel-Staatsvertrag, der ab Juli 2021 in Kraft treten wird, sieht vor, dass erstmals Online-Casinos in Deutschland nun eine Lizenz beantragen können. Sowas war bisher in Schleswig-Holstein nur legal. Dennoch bieten zahlreiche Firmen Online-Casino-Spiele um echtes Geld schon seit Jahren bundesweit an.

13 Landesparlamente mussten zustimmen, damit der neue Staatsvertrag in Kraft treten kann. Die Landesregierungen im Saarland und Sachsen-Anhalt hatten zuletzt öffentlich betont, dass sie dem bestehenden Entwurf nicht zustimmen möchten, da der Spielerschutz nicht ausreichend berücksichtigt worden sei. Auch in anderen Bundesländern gibt es darüber Debatten. Man habe sich dann auf eine entsprechende Übergangsregelung geeinigt.

Die Entscheidung der Staats- und Senatskanzleien ist ein Rückschlag für die Aufsichtsbehörden, die zuletzt verstärkt gegen illegale Angebote vorgegangen waren. Diese sind damit nun erlaubt. So hatte Hamburg Strafanzeige gegen die Anbieter Tipico, Bwin und Bet3000 gestellt. Ein Ermittlungsverfahren ist derweil eingeleitet worden, teilte die Staatsanwaltschaft Hamburg mit.

Quelle: Tagesschau.de