Im Flüchtlingslager Moria auf der griechischen Insel Lesbos ist ein Feuer ausgebrochen. Nicht nur im, sondern auch um das Flüchtlingslager herum sind die Feuer. Tausende Migranten, die auch mit Corona infiziert sind und unter Quarantäne stehen, sind geflohen, teilten die Behörden mit. Berichte über Verletzte lagen noch nicht vor.

Wie griechische Medien berichten hatte man in der Nacht zum Mittwoch (09.09) mit der Evakuierung des Lagers begonnen worden, nachdem die ersten Wohncontainer Feuer gefangen haben. Fast alle Menschen haben inzwischen das Lager verlassen, berichtete der griechische Staatssender ERT am Mittwochmorgen. Starke Winde, die bis zum Teil zu 60 Kilometer pro Stunde erreichen, fachten die Feuer an.

Freiwillige Helfer und Hilfsorganisationen, die vor Ort sind, berichteten via Social Media von Menschen, denen Rauch und Flammen die Fluchtwege abgeschnitten hätten. Die Einsatzkräfte der Insel kämpfen parallel schon seit Dienstagabend mit einem großen Waldbrand rund 25 Kilometer nordwestlich von Moria.

Vertreter von Polizei und Feuerwehr wollten zunächst Medienberichten nicht bestätigen, wonach das Feuer bewusst aus Protest gegen die Lockdown-Maßnahmen gelegt worden seien. Doch die Einsatzkräfte sagten, dass einige Lagerbewohner Widerstand“ geleistet hätten.

Das Flüchtlingslager Moria ist seit Jahren total überfüllt. Aktuell leben nach Angaben griechischen Migrationsministeriums sind rund 12.500 Flüchtlinge und Migranten, bei einer Kapazität von gerade mal 2.800 Plätzen. Seit letzter Woche gibt es zudem immer mehr Corona-Fälle in dem Lager und wurde deswegen unter Quarantäne gestellt. Nach Angaben von Gesundheitsämtern vom Dienstag sind inzwischen 35 Fälle bestätigt.

Quelle: zdf.de