In einer Umfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) stößt die Forderung nach einer bundesweit einheitlichen Teilnehmergrenze für private Feiern auf Widerstand.

Einige Bundesländer, wie Bayern und Baden-Württemberg, ziehen eine Verschärfung für private Feiern in Erwägung. Bei einer Videokonferenz wollen die Ministerpräsidenten der Länder am kommenden Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch darüber beraten.

Nach Ansicht der Bundesregierung tragen vor allem private Feiern, bei denen die Hygiene- und Abstandsregeln nicht eingehalten werden, sowie Rückkehrer aus Risikogebieten zu den steigenden Infektionszahlen in Deutschland bei. Der Sozialminister von Baden-Württemberg, Manfred Lucha (Grüne), sagte: „Wenn wir merken, dass die Eigenverantwortung nicht weit genug geht, werden wir wieder stärker einschränken müssen.“  Wegen der steigenden Neuinfektionen schließt auch Bayern eine Verschärfung der Schutzauflagen für private Feiern nicht aus. Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) sagte der dpa in München: „Wir beobachten die aktuellen Entwicklungen, steigenden Infektionszahlen und neuen Gefahrenherde, sehr genau mit Sorge.

Für eine einheitliche Regelung sprach sich auch die Gesundheitssenatorin von Berlin, Dilek Kalayci (SPD) aus. Hamburg kündigte an, bei seinem „vorsichtigen Kurs“ zu bleiben. Niedersachsen hält bundesweite Corona-Regeln für grundsätzlich wünschenswert, aber nur solange sie nicht zu einer Aufweichung der im Vergleich eher strengeren Regeln im eigenen Bundesland führen würden. Auch Rheinland-Pfalz und Bremen zeigten sich einer gemeinsamen Regelung gegenüber aufgeschlossen.

Am Dienstag will die NRW-Landesregierung, nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Düsseldorf, auch über Höchstzahlen für private Feiern beraten. Bei einem herausragenden Anlass, wie Jubiläen, Hochzeiten oder Taufen, sind dort maximal 150 Menschen zugelassen.

Gegen eine Bundeseinheitliche Regelung haben sich Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern ausgesprochen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und im Saarland sind nach Angaben der Länder keine Verschärfungen der geltenden Bestimmungen geplant. In Thüringen soll es Ende August, wegen geringer Infektionszahlen, eine Lockerung geben. In Brandenburg gibt es keine Obergrenze, aber das Infektionsgeschehen wird genau beobachtet heißt es. In Hessen dürfen sich 250 Menschen treffen, wenn das Hygiene- und Abstandskonzept stimmt und vorliegt.

Quelle: zdf.de