Die AfD hat ihren langjährigen Pressesprecher Christian Lüth mit sofortiger Wirkung freigestellt. Das hat ein Sprecher der Partei der ARD am Sonntagnachmittag bestätigt. Schon am Freitag sei die Entlassung erfolgt. Auch arbeitsrechtlichen Gründen wollte aber niemand über die Hintergründe des Rausschmisses von Lüth reden.

Wie „Zeit Online“ als erstes berichtet hatte, soll der Grund für die Freistellung Faschismusvorwürfe gegen den 43-Jährigen und die Einstellung von ihn zum Nationalsozialismus sein. Demnach soll Lüth sich immer wieder selbst als „Faschist“ bezeichnet haben und mit Bezug auf seinem Großvater, der im Zweiten Weltkrieg U-Bootkommandant war, von seiner „arischen“ Abstammung gesprochen haben.

Lüth war seit 2013 Sprecher der Bundespartei und seit 2017 auch der Fraktionssprecher der AfD im Bundestag. Es hatte schon seit längerem eine arbeitsrechtliche Prüfung gegeben. Wie „Zeit Online“ berichtet, habe Fraktionschef Alexander Gauland die Entscheidung getroffen und dies dem Vorstand informiert.

Immer wieder hatte die AfD in der Vergangenheit öffentlich für Schlagzeilen gesorgt, weil viele hochrangige Mitglieder wieder der Thüringen-Chef der AfD, Björn Höcke, mit völkischem Sprachgebrauch provoziert hatte. Ende April sollte sich der parteiinterne Flügel offiziell auflösen Seit März wird der Flügel vom Verfassungsschutz beobachtet.