Bei den Präsidentschaftswahlen in Bolivien wird wohl eine Stichwahl wahrscheinlicher. Nach den ersten vorläufigen Ergebnissen bekam der linke Präsident Evo Morales 45,3 Prozent der Stimmen. Sein Herausforderer, der konservative Kandidat Carlos Mesa, kam auf 38,2 Prozent, teilte die Wahlkommission. Ein möglicher Stichwahl-Termin wäre der 15. Dezember.

Für einen Sieg braucht man in der ersten Wahlrunde die absolute Mehrheit, also mehr als 50 Prozent, oder der Kandidat muss mindestens 40 Prozent mit zehn Prozent Vorsprung auf den nächsten Kandidaten haben.

Der 59-jährige Morales bewirbt sich für eine vierte Amtszeit in Folge. Seit 2006 ist er Staatschef in Bolivien. Bislang hatte er, der erste indigene Staatschef des südamerikanischen Landes, alle Präsidentschaftswahlen im ersten Wahlgang für sich entscheiden können.

Die Verfassung Boliviens sieht vor, dass ein Kandidat nicht zum vierten Mal bei einer Präsidentenwahl antreten darf. Im Februar 2016 hielt Morales ein Referendum darüber ab, was er verlor, doch das oberste Wahlgericht genehmigte ihm die Kandidatur für die Wahl.