Der US-Journalist Jim Acosta verlässt den Nachrichtensender CNN. Bekannt geworden ist der Journalist vor allem durch seinen öffentlichen Schlagabtausch mit Donald Trump in seiner ersten Amtszeit als US-Präsident. Nach einer Pressekonferenz entzog man dem Reporter des Nachrichtensenders damals die Akkreditierung. Ein Bundesrichter entschied dann, dass Acosta wieder zugelassen werden musste.

Nun ist Trump wieder US-Präsident, und der Journalist Acosta verlässt den ersten Nachrichtensender der Welt, der im Jahr 1980 gegründet wurde. Zuletzt moderierte Acosta die Sendung „CNN Newsroom“ und war Chefkorrespondent für Innenpolitik bei CNN.

Wie erst der Politiknewsletter „Status“ und die „New York Times“ berichteten, wollte CNN-Chef Mark Thompson seine Sendung auf Mitternacht Ostküstenzeit verlegen. Doch dieser Sendeslot gilt als quotenschwach. Deswegen fühlte sich Acosta an den Rand geschoben, er lehnte es und moderierte gestern Abend (28.01.) zum letzten Mal bei CNN. Dort war Acosta 18 Jahre angestellt.

In seinen Abschiedsworten erinnerte Acosta nochmal an eine Pressekonferenz im Jahr 2016, als er den damaligen US-Präsidenten Barack Obama nach Kuba begleitete. Dass er den kubanischen Staatschef Castro nach den politischen Gefangenen in seinem Land habe er fragen können, bezeichnete der Sohn von Exil-Kubanern als Höhepunkt seiner journalistischen Karriere. Für sich selbst habe er daraus eine Lektion gelernt, die er mit nach Hause nehmen wird, sagte Acosta. „Es gibt keine gute Zeit, vor einem Tyrannen zu buckeln.“ Er habe sich in seiner Zeit immer darum bemüht, die Mächtigen zur Verantwortung zu ziehen, das wolle er auch in der Zukunft so machen. Seine Abschiedsbotschaft war: „Beugt euch nicht den Lügen! Beugt euch nicht der Angst! Haltet an der Wahrheit fest – und an der Hoffnung!

Die Abschiedsworte von Acosta könnten sich auch an seine anderen ehemaligen Kollegen von CNN richten. Medienbeobachter in den USA interpretieren die Schwächung des prominenten Trump-Kritikers als Geste der Senderleitung an den US-Präsidenten. Trump selbst freute sich über das Ende von Acosta bei CNN.

In Zukunft will sich Acosta wohl vermehrt über die Blog-Plattform Substack ans Publikum wenden. Dort will er „die wichtigsten Nachrichten des Tages“ diskutieren, „mit besonderem Schwerpunkt auf der amerikanischen Politik und dem Zustand der Demokratie in den USA und in der Welt.“

CNN anchor Jim Acosta announces on-air he’s leaving embattled network

Quelle: SPIEGEL, New York Post, CNN, YouTube