Die EU-Kommission treibt das Verfahren gegen die Plattform X, ehemals Twitter, von Elon Musk voran und verlangt jetzt Zugang zu internen Dokumenten ĂŒber Algorithmen. Das Unternehmen wurde angewiesen, die Daten dazu einzufrieren und aufzubewahren, teilte die Kommission in BrĂŒssel mit. Ein Kommissionssprecher fĂŒhrte aus, dass die Plattform aufgefordert werde, „uns interne Dokumente ĂŒber alle kĂŒrzlich vorgenommenen Änderungen an Algorithmen zu ĂŒbermitteln.“

Diese Dokumente mĂŒssten bis Mitte Februar an die EU-Kommission ĂŒbermittelt werden. Außerdem forderte man von der Plattform, der Kommission Zugang zu bestimmten Programmierschnittstellen zu gewĂ€hren. Dies werde bei Recherchen helfen. Die Anweisungen erfolgen wegen einer schon laufenden Untersuchung gegen diese Plattform.

Die zustĂ€ndige EU-Kommissarin Henna Virkkunen erklĂ€rte, dass das Ziel der Kommission sei, „dass alle Plattformen in der EU unser Gesetz respektieren, das ein faires, sicheres und demokratisches Online-Umfeld fĂŒr alle europĂ€ischen BĂŒrger schafft.“ Die Behörde betonte, dass diese Schritte notwendig seien, um systematische Risiken der Plattform zu bewerten.

Die EU beobachtet die AktivitĂ€ten von Musk seit einiger Zeit. Gegen X laufen schon mehrere Verfahren wegen mutmaßlicher VerstĂ¶ĂŸe gegen den Digital Services Act (DSA). Ziel des Verfahrens ist es, zu ĂŒberprĂŒfen, ob die Plattform, die der Rechtspopulist 2022 kaufte, die Vorschriften zur EindĂ€mmung von Hassrede und Desinformation einhĂ€lt. Der Digital Services Act, auch kurz DSA, gilt als ein scharfes Schwert gegen den Einfluss von großen Plattformen. Halten sich die Plattformen nicht daran, drohen empfindliche Strafen, wie Geldstrafen in Höhe von sechs Prozent des gesamten weltweiten Jahresumsatzes. Die EU-Kommission kann auch tĂ€gliche Zahlungen verhĂ€ngen, wenn die Probleme noch nicht behoben sind.

Beobachter blicken besorgt auf den möglichen Einfluss des Rechtspopulisten Musk auf die Bundestagswahl im Februar sowie auf andere Wahlen in Europa. In diesem Jahr wĂ€hlt Polen einen neuen PrĂ€sidenten und Parlamentswahlen in Tschechien. Diese BefĂŒrchtungen werden durch Musks jĂŒngste AktivitĂ€ten bestĂ€rkt.

Quelle: n-tv