Der Chef der israelischen Armee, Herzi Halevi hat seine Soldaten angewiesen, sich für eine mögliche Bodenoffensive im Libanon bereitzuhalten. In einer Mitteilung des Militärs sagte er: „Wir greifen den ganzen Tag an. Zum einen, um den Boden für Ihren möglichen Einmarsch vorzubereiten, zum anderen aber auch, um die Hisbollah weiter anzugreifen.“
Israel werde nicht aufhören, betonte er. „Wir werden sie weiterhin angreifen und ihnen überall Schaden zufügen.“ Das „gewaltsame Eindringen“ der Soldaten werde der Hisbollah-Miliz zeigen, „wie es ist, auf eine professionelle Kampftruppe zu treffen.“ Weiter sagte der Armeechef: „Gehen Sie rein, zerstören Sie den Feind dort, und zerstören Sie die Infrastruktur.“
US-Präsident Joe Biden hält trotz einer möglichen Eskalation eines Kriegs im Nahen Osten für möglich, dass doch eine Beilegung der Konflikte Israel mit der Hamas im Gazastreifen und der Hisbollah im Libanon zu erreichen. Biden sagte dem Sender ABC: „Ein totaler Krieg ist möglich, aber ich denke, es gibt auch die Chance – wir sind immer noch im Rennen um eine Einigung, die die ganze Region grundlegend verändern kann.“ Er betonte auch, dass es in diesem Konflikt eine Zwei-Staaten-Lösung geben müsse.
Die diplomatischen Bemühungen, eine Eskalation des Nahostkonflikts und eine mögliche Bodenoffensive im Libanon zu verhindern, laufen derzeit auf Hochtouren. Die USA und Frankreich arbeiten an einem Plan für eine vorübergehende Waffenruhe. Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot kündigte an, dass es in Kürze die Details einer 21-tägigen Waffenruhe im Libanon vorgestellt werden sollen.
Israelische Kreise haben aber die Erwartungen gedämpft. Bei den amerikanisch-französischen Bemühungen seien bisher keine nennenswerten Fortschritte erzielt worden, sagte drei mit der Angelegenheit vertraute Personen aus israelischen Kreisen. Man begrüße zwar einen Waffenstillstand und bevorzuge eine diplomatische Lösung im Libanon, sagte der UN-Botschafter Israels, Danny Danon. Sollte die Diplomatie scheitern, werde Israel alle ihm zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen.
Im Kampf gegen die Hisbollah hatte die israelische Armee vorher zwei weitere Reservebrigaden mobilisiert und in den Norden verlegt. Ziel seien „operative Einsätze im nördlichen Bereich“, erklärte die Armee. Der für den Nordabschnitt Israels zuständige Kommandeur, Ori Gordin, hatte zudem betont, Israel müsse für ein Bodenmanöver bereit sein. Dies wurde auch als ein Hinweis für eine mögliche Bodenoffensive im Libanon gedeutet.
Quelle: ZDF